Das Reich Gottes in der Gegenwart

Es klingt im ersten Moment merkwürdig, aber viel wichtiger als die Betrachtung von Jesu Naherwartung ist das Erkennen des Reiches Gottes in der Gegenwart. Bei Jesus ist es wichtig für das Selbstverständnis von uns Christen, aber es ist Geschichte, die nur insofern  eine Bedeutung hat, als er Wahrheit haben muss, um wirklich auf Fels zu bauen und nicht auf Sand. Es ist letztlich eine Versicherung für uns, dass er nicht betrügt.

In der Gegenwart leben wir und jede Gebetserhörung setzt ein Leben im Reich Gottes voraus. Gott greift ein, jede andere Auslegung von Gebetserhörung macht letztlich den „Zufall“ für Segen verantwortlich. Ohne das Reich Gottes in der Gegenwart fehlt Christen ein Zuhause. Das erträgt nur jemand, der noch nicht glaubt! Die Erwartung seines Kommens hat in der frühen Zeit  des Christentums die Sicht auf das Reich Gottes völlig verdrängt. Die brennende Erwartung seiner Parusie in den ersten Jahrzehnten nach seiner Kreuzigung ist, wenn man es ehrlich umschreibt, stark abgekühlt. In den Gedanken malt sich jeder sein Leben aus. Beruf und Familie sind für die meisten Personen so selbstverständliche Teile des Lebens bis zum Tod geworden, dass das Kommen Jesu völlig verdrängt wird. Es ist in unserer Gesellschaft auch gar nicht möglich ohne diese Einbeziehung der Zukunft zu leben. Die Sorge für morgen ist so vertraut, dass die Schau auf heute kaum noch eine Rolle spielt. Jesus hat für das „Heute" gelebt und im Reich Gottes, das für ihn gegenwärtig war.

Noch im Aufbau!
Noch im Aufbau!