Wahrheit und Gottessuche

Einleitung

Eine halbe Wahrheit ist eine ganze Lüge. Das trifft voll zu bei Aussagen über die Religion. „Die Bibel ist Gottes Wort“. Wo hat das Gott gesagt? Menschen haben sich künstlich eine Autorität geschaffen zum Preis, dass Personen, die redlicher sind als sie selber, das Herz schwer gemacht wird. Diese Behauptung wurde von irgendjemand in die Welt gesetzt und dieses Halbwissen wird nachgeplappert, als wären Menschen zu Papageien geworden. Doch die Wahrheit Gottes, die dabei verloren geht, hat einen sehr hohen Preis. Da, wo Lüge ist, geht der Glaube verloren. Menschen haben nämlich ein sehr feines Gespür für Wahrheit. Argumente, die überzeugt haben, lassen sich nicht mehr wegschieben. Gottes Wort ist Wahrheit! Diese Wahrheit hat auch die Kraft, zu überzeugen und muss sich nicht verstecken. Die Bibel ist nur da Wahrheit, wo sie Gottes Wort ist. Das ist eine ganz einfache Beziehung.

„Wahrheit“ ist ein Wort, das manchmal bei Christen wie ein überflüssiger Luxus behandelt wird, über das nur nachgedacht wird, wenn viel Zeit übrig ist. Ich möchte mich nicht selber betrügen, indem ich etwas für wahr halte, das nicht wahr ist. Daher ist unbedingte Wahrheit die erste Forderung an mich selbst. Es gibt immer wieder Leute, die mit einer Bibel in der Gegend herumlaufen, aber nur abstoßend sind, weil ihr Glauben keine Kraft hat. Mein Christentum soll sich nicht dadurch auszeichnen, dass ich meine Steuererklärung überkorrekt abgebe. Ich möchte mit Gott aktiv leben, aber mir nicht nur eine zusätzliche Last auflegen, von der ein Mensch mit gesundem Menschenverstand flieht.

(http://www.ChristlicheWahrheit.org ist gelöscht, aber auf dieser Internetseite wiederhole ich fast ihren vollständigen Inhalt.)

Wahrheit und Gottessuche

Wahrheit im Christentum! Geht es nicht irgendwie moderner? „Christliche Wahrheit“ beschreibt genau eine Spannung, in der ich lebe. Wahrheit ist neutral und nachprüfbar, es darf eben keine Einschränkung durch ein falsch definiertes Christentum geben. Wir haben einen Religionsstifter, der nicht nur Wahrheit hat, sondern nach Joh.14,6 sogar ist! Das ist eine Behauptung, die nur dann bewiesen werden kann, wenn sie im Leben seiner Nachfolger Gestalt gewinnt. Eigentlich hat Jesus einen Gegensatz verbunden. Wahrheit ist objektiv, Christentum, wenn es mit „Glauben" gleichgesetzt wird, völlig subjektiv. Wahrheit ist nie an eine Person gebunden, es ist völlig unwichtig, ob ich etwas für wahr halte, wenn es wahr ist. Glauben macht dagegen hilflos. Warum soll ich „an" jemanden glauben, von dem ich nur die schwierige Behauptung habe, dass ein Mensch sich Gott gleichsetzt. Ein griechischer Philosoph hätte dazu gesagt: „Erkenne dich selbst! Ein Mensch hat seine naturgegebenen Grenzen. Niemals kann die Grenze zwischen Gott und Mensch überschritten werden“. Somit ist „Christliche Wahrheit" nicht die Kurzfassung der christlichen Lehre wie ein Bekenntnis, sondern ich meine damit den Anspruch an mich selbst als bekennenden Nachfolger Christi, aber auch eine Forderung an meine Religion, denn wir haben nicht mehr die Selbstverständlichkeit einer „natürlichen Theologie". Paulus hatte es da einfacher, wenn er in seinem Römerbrief (Umfeld von 1,19) bei jeden Zeitgenossen Zustimmung für eine Erkenntnis Gottes aus der Natur erwarten konnte. Wir haben auf Vieles eine naturwissenschaftliche Antwort, die man nicht einfach wegschieben kann. „Wahrheit" meint in diesem Sinn eben kein Weglaufen vor berechtigten Anfragen an meinen Glauben. Ich schäme mich meines Christseins nicht, bin sogar angreifbar durch meinen „Wunderglauben", weil man ohne diesen nicht überzeugend ist. Da bin ich übrigens in der Antike in bester Gesellschaft!

Last zu der Krankheit

In einer Predigt hörte ich den Bericht über einen Mann, der schon als junger Mensch ohne Hilfe durch Pastor oder Prediger seine Heilung erlebte. Er war völlig bettlägerisch mit Herzproblemen, die ihn nach Ansicht seiner Ärzte sein 15.Lebensjahr nicht überstehen ließen. Seine Glaubensstärke möchte ich gar nicht herausstellen. Ein Ausspruch von diesem Menschen wurde in der Predigt erwähnt und ist mir im Gedächtnis haften geblieben: „Wenn Du (=Gott) mir nicht helfen kannst, werde ich es überall herumerzählen". Weil ich selber bis zur Gegenwart unter Krankheit leide, ist mir sofort die Überlegung gekommen, wem ein Kranker ein solch negatives Zeugnis geben will. Wer nicht an Heilung glaubt, wird ihm ohne Verständnis begegnen. Aber er muss lange suchen, bis er eine Gemeinde findet, wo man Gott „heute noch" ernsthaft Hilfe zutraut. Hat er endlich eine solche Gemeinde gefunden, wird ihm keiner zuhören wollen, denn da ist kein Platz für krank Gebliebene, man wird nur akzeptieren, dass Gott heilt. Man verlangt vom Kranken als „Leistung" die Heilung, denn sonst müsste man die „Schuld" bei Gott oder dem Prediger (Beter) suchen - so bleibt nur der Kranke. Damit kommt zu der eigentlichen Not, die Krankheit nun mit sich bringt, die Qual, dass man Krankheit verleugnen muss, um nicht den eigenen Glauben angreifen zu müssen, denn der „Schwarze Peter" bleibt immer beim Kranken. Ebenso ist ein regelrechter Hass entstanden gegen den unbeweglichen Fundamentalismus, in dessen Fängen sich das Christentum in einer „Babylonischen Gefangenschaft" befindet, gegen die das Papsttum bei Luther ein harmloser Gegner war. Es sitzt im Glauben der Menschen fest. Diesen schlimmen Feind „Fundamentalismus" ist die erste Unterseite gewidmet.